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Der 8. Mai – Tag des Sieges

Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Rosenthal - Foto: Svetlana Reinwarth
Zumindest in Europa endete der schreckliche Zweite Weltkrieg offiziell am 7. Mai 1945.
In Berlin-Karlshorst unterschrieb Generaloberst Alfred Jodel (1890 bis 1946) die bedingungslose Kapitulation für die deutsche Wehrmacht. Deutschland unterzeichnete die Kapitulationserklärung in den Räumen der Pionierschule I. Später diente das Gebäude der Roten Armee als Hauptquartier für die in der DDR stationierten Truppen. Das Haus ist heute das „Deutsch-Russische Museum“. 

Alle Kampfhandlungen in Europa endeten am 8. Mai 1945. Viele Länder gedenken bis heute des „Großen Vaterländischen Krieges“ am 9. Mai. Das der 9. Mai als Datum der Ratifizierung in vielen Ländern betrachtet wird, liegt daran, dass die letzten Urkunden gegen kurz nach 1 Uhr deutscher Zeit unterzeichnet worden sind. Die Sowjetunion nahm auch für sich in Anspruch, dass ja bereits um 22.01 Uhr deutscher Zeit in der Hauptstadt der UdSSR, in Moskau, es 00.01 Uhr gewesen ist und somit war ein neuer Tag angebrochen. In Nachfolgestaaten auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR wie Armenien, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, Russland, Moldau, Belarus und Kirgistan ist der 9. Mai ein gesetzlicher Feiertag. Am 8. Mai hingegen gedenken Serbien, Tschechien, Slowakei und Frankreich an das Kriegsende. Auch dort ist der Tag des Kriegsendes ein gesetzlicher Feiertag. Die Ukraine gedenkt ebenfalls am 8. Mai des Endes des Zweiten Weltkrieges. In einigen Ländern finden seit jeher an diesem Tag große Militärparaden statt.

Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, der mörderische Zweite Weltkrieg endete erst am 2. September 1945. Das Kaiserreich Japan durchlitt die Atombombenabwürfe im August 1945. Die abgeworfenen Atombomben über Hiroshima und Nagasaki töteten unmittelbar über 100.000 Menschen. An den Folgeschäden der Atombomben starben bis Ende 1945 nochmals 130.000 Menschen. Bis heute handelt es sich um die einzigen abgeworfenen Atombomben in der Geschichte.
Den höchsten Blutzoll im Zweiten Weltkrieg musste die UdSSR bezahlen. Rund 26 Millionen Bürger der Sowjetunion kamen ums Leben.

In Berlin hat man unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges Sowjetische Ehrenmäler errichtet. Das größte befindet sich in Berlin-Treptow. Bei der Befreiung der Reichshauptstadt Berlin starben ungefähr 80.000 Militärangehörige der UdSSR. Davon sind 7.000 sowjetische Soldaten in Berlin-Treptow beerdigt worden.

Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Rosenthal; Gedenken der zahlreichen russischen Soldaten, die im Kampf gegen den Faschismus – für die Befreiung Deutschlands – ihr Leben lassen mussten; Foto: Svetlana Reinwarth 

Über 13.000 Militärangehörige kamen bei Kämpfen in der Schönholzer Heide in Berlin-Pankow ums Leben. Ihnen zu Ehren wurde das Mahnmal im Pankower Ortsteil Rosenthal errichtet. In der Zeit von Mai 1947 bis November 1949 entstand es nach Entwürfen einer Sowjetischen Architektengruppe. Dazu zählten die Architekten K. A. Solowjow, M. D. Belawenzew und W. D. Koroljow sowie der Bildhauer Iwan G. Perschudtschew. Die Überreste der 13.000 gefallenen Soldaten der UdSSR, darunter 120 Frauen, fanden in Pankow ihre letzte Ruhestätte. Nur jeder fünfte Tote war namentlich bekannt. Zu den Beerdigten an dieser Stelle zählen auch 7 Zwangsarbeiter, 180 deutsche Zivilisten, 146 deutsche Wehrmachtsangehörige und Angehörige des Volkssturms.

Zwei Pfeiler aus Granit stehen am Eingang, auf den Steinen befinden sich symbolische Flammen. Zwei Türme aus rotem Granit befinden sich ebenfalls auf dem Gelände. An ihnen sind Zitate von Stalin in deutscher und russischer Sprache zu lesen. Im mittleren Teil der Anlage des Mahnmals stehen sechzehn Grabkammern, hier sind 1.182 Soldaten der UdSSR beigesetzt worden. 

Sowjetisches Ehrenmal in Berlin-Treptow; Foto: Svetlana Reinwarth 

Sowjetisches Ehrenmal in Berlin-Treptow - Obelisk; Foto: Svetlana Reinwarth 

Am Ende der parkähnlichen Anlage befindet sich der fast 34 Meter hohe Obelisk. Vor ihm ist die „Russische Mutter Heimat“ zu sehen. Dieses Mahnmal stellt eine trauernde Mutter dar, die ob des Gefallenen Sohnes ihre Tränen vergießt. Der Leichnam ist mit der siegreichen Fahne der Sowjetunion bedeckt. Manche Grabsteine teilen mit, dass der Verstorbene beispielsweise im Februar 1947 hier beigesetzt worden ist. Es handelt sich bei diesen Verstorbenen auch um Soldaten der UdSSR. Sie waren so schwerstverletzt, dass sie die Heimreise nicht antreten konnten und sie verstarben nach Kriegsende an den Spätfolgen der im Zweiten Weltkrieg erlittenen Verletzungen.


Vor wenigen Monaten noch, also bis ungefähr Mitte Februar, hätte man ja hierzulande und in vielen anderen Ländern es nicht für möglich gehalten, dass ein grausamer Krieg mitten durch Europa, Realität geworden ist. Hatten Zeitgenossen die Annektierung der Krim durch Russland 2014 noch als „Betriebsunfall von Vladimir Putin“ abgetan, bleibt einem seit knapp Ende Februar 2022 nur die Einsicht: Ein Krieg könnte auf uns zukommen!
 

Von 1953 bis 1964 war Nikita Chruschtschow (1894 bis 1971) als Erster Sekretär der KPdSU im Amt. Auf ihn geht die Aussage zurück: „Im nächsten Krieg werden die Überlebenden die Toten beneiden“. Der sowjetische Politiker war als Atheist bekannt und hatte sich wohl trotzdem bei diesem Zitat aus dem großen Fundus der Bibel bedient. In der Offenbarung 9,6 heißt es: „Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; und sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen.“

Man kann nur hoffen, dass die Menschen rund um den Globus endlich den Frieden lieben lernen. Sollte das alte Sprichwort „Wer nicht hören will, muss fühlen“ zutreffen in diesem Fall und der ein oder andere Zeitgenosse denken, ein Dritter Weltkrieg hat etwas mit Kriegsspielfilmen aus Hollywood zu tun, wird schnell dann eines Besseren belehrt werden.

Halten wir nochmal fest: Im Zweiten Weltkrieg hat die UdSSR 26 Millionen Menschen verloren. Der größte Nachfolgestaat der UdSSR, Russland mit seinen 144 Millionen Einwohnern, bricht einen Krieg vom Zaun im Jahre 2022 mitten in Europa. Gegen ein anderes Nachfolgeland der UdSSR, die Ukraine. Hat niemand aus der Geschichte gelernt?

Der Musiker, Komponist und Friedensaktivist und ehemalige Beatle John Lennon (1940 bis 1980), selbst Opfer eines Mordanschlags geworden, hatte 1975 das Lied „Give Peace a Chance" veröffentlicht. Alle, die halbwegs am Leben hängen, sollten sich zu glühenden Fans von John Lennon bekennen und diesen Friedenssong in die Tat umsetzen! Gerade und ganz besonders am „Tag der Befreiung“. 

Text: Volker Neef/Fotos: Svetlana Reinwarth 

Russischer Panzer; Foto: Volker Neef

Sowjetisches Ehrenmal in Berlin-Treptow - Obelisk; Foto: Svetlana Reinwarth

YOUTUBE: Geschichte: Verlauf des Zweiten Weltkriegs einfach und kurz erklärt

YOUTUBE: John Lennon - GIVE PEACE A CHANCE 

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