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Usbekistan führt Arbeitslosenversicherungssystem zum 1. August 2018 ein

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Der Präsident Usbekistans Shawkat Mirziyoyev unterzeichnete eine Resolution „Über Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz der Arbeit, zur Sicherung der Beschäftigung der Bevölkerung".

Gemäß dem Dokument, dem Ministerium für Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen, wurde das Finanzministerium der Republik Usbekistan angewiesen, das Arbeitslosenversicherungssystem ab dem 1. August 2018 auf Kosten des Beschäftigungsbeihilfefonds einzuführen, der einen Pauschalbetrag und Subventionen vorsieht.
Das Dokument stellt fest, dass arbeitslose Personen, die in Arbeitsämtern registriert sind und eine unternehmerische Tätigkeit aufnehmen wollen, einen Zuschuss in Höhe von zwei Mindestlohngrössen erhalten. Dieser Zuschuss soll dazu beitragen, die Kosten für die Registrierung als Einzelunternehmer, die staatliche Registrierung von Kleinbetrieben und Mikrounternehmen zu decken.

Organisationen, die Personen aus sozial schwachen Schichten der Bevölkerung, einschließlich Menschen mit Behinderungen, beschäftigen, die den festgesetzten Mindestbetrag (Quote) überschreiten, erhalten einen Zuschuss in Höhe von zwei Mindestbeträgen je Beschäftigten dieser Kategorie für mindestens 12 Monate.

Arbeitgeber erhalten Zuschüsse in Höhe von drei Mindestgehältern pro Arbeitnehmer, um die Kosten für die berufliche Bildung und berufliche Entwicklung von Arbeitnehmern aus den von den Arbeitsämtern angestellten sozial schwachen Schichten der Bevölkerung, einschließlich Menschen mit Behinderungen, zu finanzieren.


Quelle: Text/Foto - UzDaily.com​

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Usbekistan führt zum 15. Juli 2018 das elektronische Visum sowie visa-freie Transitregelungen ein

E-Viza
Ein Dekret des Präsidenten der Republik Usbekistan vom 4. Juli 2018 führt neue Regelungen zur weiteren Optimierung der Einreise von Ausländern in die Republik Usbekistan ein.
Am 15. Juli 2018 beginnt Usbekistan mit der Ausstellung eines elektronischen Visums für Bürger von 51 Ländern, darunter auch Deutschland.


Ein elektronisches Visum wird für einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen auf dem Territorium Usbekistans ausgestellt. Die Einreise mit einem e-Visum ist einmalig möglich. Das ausgestellte elektronische Visum ist 90 Tage ab Ausstellungsdatum gültig.

Die Frist für die Prüfung von Anträgen auf Registrierung und Ausstellung eines elektronischen Visums beträgt zwei Arbeitstage, ausgenommen des Tages der Antragstellung. Daher muss der Antrag auf Bearbeitung eines elektronischen Visums mindestens drei Arbeitstage vor dem geplanten Reisedatum nach Usbekistan gestellt werden.

Das ausgestellte elektronische Visum wird an die E-Mail-Adresse des ausländischen Staatsbürgers gesendet, die bei der Beantragung auf dem offiziellen Webportal "e-visa.gov.uz" angegeben wurde. Das Portal wird auf usbekisch, englisch, russisch und anderen Sprachen betrieben. Es liefert Informationen über den Status des Antrags und das ausgestellte elektronische Visum auf Grundlage einer eindeutigen Identifikationsnummer, die dem Antrag zugeordnet ist. Die Konsulargebühr für die Bearbeitung und Ausstellung eines E-Visums beträgt 20 USD.

Ausländische Staatsangehörige unter 16 Jahren, die im Besitz eines internationalen Reisepasses oder eines biometrischen Reisedokuments sind und von ihren gesetzlichen Vertretern begleitet werden, können während der Gültigkeitsdauer des Einreisevisums der Begleitperson, jedoch nicht länger als 90 Tage ab dem Datum der Einreise, nach Usbekistan einreisen und sich in Usbekistan aufhalten.

Sollten ausländische Staatsbürger während ihres Aufenthalts in Usbekistan das 16. Lebensjahr vollendet haben, wird ein Ausreisevisum von den Einwanderungs- und Einbürgerungsbehörden im Rahmen des festgelegten Verfahrens ausgestellt. Das Verfahren für die Registrierung eines Gruppenvisums ähnelt dem Verfahren für ein Einzelvisum.

Bei der Beantragung eines elektronischen Visums kann die Autorisierung des Antragstellers über eine E-Mail-Adresse oder anderweitig (z.B. Mobilfunknummer, Konto in sozialen Netzwerken) erfolgen.

Ab dem 15. Juli 2018 gilt das fünftägige visafreie Transitverfahren für die Bürger von 101 Ländern, einschließlich Deutschlands, auf den usbekischen Flughäfen, sofern sie im Besitz eines Flugtickets in ein Drittland sind und das Luftfahrtunternehmen den Grenzbehörden Usbekistans Informationen über die Passagiere zur Verfügung stellt.

LINK/Antrag e-VISA >>  Information << gut zu wissen VIDEO (YOUTUBE)

Quelle: traveltradejournal.com; Übersetzung J. Rösler; Titelbild: Botschaft der Republik Usbekistan, Berlin

Länder, die für die visumfreie Transiteinreise nach Usbekistan in Frage kommen:
• Äquatorialguinea, Albanien, Algerien, Andorra, Antigua und Barbuda, Argentinien, Australien
• Bahamas, Bahrain, Barbados, Belgien, Belize, Bhutan, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Brunei Darussalam, Bulgarien
• Chile, China, einschließlich Hong Kong, Costa Rica
• Dänemark, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik
• Ecuador, Estland
• Fidschi, Finnland, Frankreich
• Gabun, Grenada, Griechenland, Guatemala, Guyana
• Honduras
• Indien, Irland, Island, Italien
• Jamaika
• Kanada, Katar, Kolumbien, Kroatien, Kuwait
• Lettland, Libanon, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg
• Malediven, Malta, Marokko, Mauritius, Mazedonien, Mexiko, Monaco, Mongolei, Montenegro
• Nauru, Neuseeland, Niederlande, Norwegen
• Österreich, Oman
• Palau, Panama, Peru, Philippinen, Polen, Portugal
• Rumänien
• San Marino, Saudi Arabien, Schweden, Schweiz, Serbien, Seychellen, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Suriname
• Thailand, Trinidad und Tobago, Tschechien, Tunis, Turkmenistan
• Ungarn, Uruguay, USA
• Vatikan, Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, Vietnam
• Zypern

Website e-VISA: https://e-visa.gov.uz/main

Beschluss des Präsidenten vom 4. Juli 2018

Bestimmungen e-VISA

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Usbekistan und Deutschland verstärken die Zusammenarbeit in der Textilindustrie

TB_Zusammenarbeit

Unter Förderung des Außenministeriums der Republik Usbekistan wurde das Treffen der Führung des Verbands "Uztekstilprom" mit dem Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Usbekistan Günter Overfeld organisiert.

Im Rahmen des Treffens wurden die Fragen des Ausbaus der bilateralen Zusammenarbeit und zukünftige Pläne betrachtet. Zusammen mit den deutschen Unternehmen wurde eine Investitions- (vier Millionen US-Dollar), drei Rahmen- und sechs Exportvereinbarungen (2,5 Millionen US-Dollar) für insgesamt rund 6,5 Millionen US-Dollar unterzeichnet.
Beide Seiten wiesen darauf hin, dass beim Exportausbau usbekischer Textilwaren auf den EU-Markt die Ratifizierung des Textilprotokolls zur Partnerschaft und Zusammenarbeit im Juni 2017, eine bedeutende Rolle gespielt hat.

Es wurden auch Fragen zur Exportsteigerung von fertigen Textilprodukten auf den europäischen Markt, durch Zertifizierung in der Zusammenarbeit mit europäischen Forschungsinstituten, erörtert.

Derzeit wird von der Assoziation "Uztekstilprom" zusammen mit dem deutschen Institut "Hohenstein" das Projekt zur Schaffung wissenschaftlicher Textillaboratorien auf dem Territorium Usbekistans entwickelt. Am 17. Mai 2018 wurden zwischen der Vereinigung "Uztekstilprom", Agentur "Uzstandard" und dem Institut "Hohenstein" ein Kooperationsmemorandum und ein "Fahrplan" zur Umsetzung zuvor benannter Ziele unterzeichnet.

Im Laufe der Verhandlungen wurden auch Fragen der Entwicklung eines Programms für technische Hilfe und Wissensvermittlung in den Bereichen der Textilproduktion, Färbung, Ausrüstung, Design und andere Themen besprochen.

Quelle/Foto: UzA.uz

Empfohlene LINKs: Export/Import Usbekistan Aussenwirtschaftsportal Bayern • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie -  Zielmarktanalyse Usbekistan (PDF)

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Künstlerprofil: Dilmurod Mirzayev • Traditionelle Musik

Traditionelle Musik

Dilmurod Mirzaev lebt in Taschkent/ Usbekistan, er ist Leiter der Musik- und Tanzgruppe SHODLIK.

Er studierte traditionelle usbekische Instrumente wie Karnay, Surnay und Kushnai von bekannten Meistern.

Nach seinem Abschluss an der staatlichen pädagogischen Universität Nizami, arbeitete er mit verschiedenen Ensembles, bevor er das SHODLIK-Ensemble 2008 gründete.
Dilmurod Mirzaev nahm an zahlreichen internationalen Festivals teil und gewann mehrere Ehrungen.

Weitere Informationen: Ensemble SHODLIK • Website Shodlik Group • Kontakt über: KultEurasia

Foto: ©Daniela Lieberwirth

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Künstlerprofil: Ensemble SHODLIK • Traditionelle Musik & Tanz

Die SHODLIK-Gruppe hat ihren Sitz in Taschkent (Usbekistan)

Die usbekische Gruppe SHODLIK wurde 2005 gegründet, um die Kunst der usbekischen Musikinstrumente wie Karnay, Sournay, Nogora und Doira international bekannter zu machen. Die Instrumentalmusik hat eine lange Traditionen, geht auf die über tausendjährige Geschichte der Seidenstrasse zurück.


Das Repertoire der Gruppe umfasst traditionelle Instrumente mit: Duchova, Bogim Bor, Otmagay Tong, Tanovar, Navruzi Ajam, Ajam Taronasi, Segoh, Qashqarchay Safti Kalano (Teil von Shashmaqom), Norin-Norin, Lazgi.
 

Die SHODLIK-Gruppe ist zusammen mit dem Gründer Dilmurod Mirzayev mit Auftritten auf verschiedenen internationalen Festivals und Kunstprojekten vertreten. Dilmurod Mirzayev, der Leiter der Gruppe, nahm an einem kulturelles Austauschprojekt mit der «Royal Scottish Academy of Music & Drama» UK teil und trat auf der Bühne der «Queen Elizabeth Hall» auf.

SHODLIK wurde mit den zahlreichen Preisen und Anerkennungen für den Beitrag zur Förderung der usbekischen nationalen Musik und Kultur ausgezeichnet. Kürzlich erhielt die SHODLIK-Gruppe einen Preis des Präsidenten von Usbekistan, als Nationale Gruppe von Usbekistan.

Die Gruppe war mehrmals in Österreich. Sie traten zweimal in der Sargfabrik in Wien, im Spielboden in Dornbirn, im Kulturverein Bahnhof Andelsbuch und bei der Eröffnung der Ausstellung Spurensuche (Vorarlberger Kriegsgefange in Russisch-Turkestan »im Vorarlberg Museum») in Bregenz auf.

Weitere Informationen: SHODLIK FacebookSHODLIK website • SHODLIK Youtube

Fotos: ©D. Lieberwirth, ©SHODLIK • Kontakt über: KultEurasia

Fotos: ©SHODLIK

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Kunst und Kultur - KUNSTHANDWERK

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Das Kunsthandwerk entwickelte sich in Usbekistan über die Jahrhunderte in einer besonderen Weise und hinterließ der Nachwelt originelle und einzigartige Erzeugnisse bekannter und unbekannter Meister, die durch ihren Reichtum, ihre Phantasie und ihre vollkommenen Formen vom reichen kulturellen Erbe zeugen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die kunsthandwerkliche Fertigung angesichts der veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse von der Industrieproduktion verdrängt. Heute aber schenkt man der Volkskunst wieder große Aufmerksamkeit.


Lesen Sie auch: Teil I - Kunsthandwerk in Usbekistan

Puppenherstellung
Die Fertigung von Puppen gehört zu den fast vergessenen Kunsthandwerke, die einen raschen Aufschwung erfahren. Noch in der jüngsten Vergangenheit waren die lustigen Schauspiele der wandernden Puppenspieler – Masxaraboz (Clowns) – eines der beliebtesten Amüsements von Dorf- und Stadtbewohnern. Die Puppen in traditionellen usbekischen Kostümen sind aber heute auch Elemente der Innengestaltung der Häuser. Sie repräsentieren verschiedene Typen der Bevölkerung, aber auch Helden und literarische Figuren. Die Bucharaer Meister gehen sehr sorg- fältig an die Gestaltung der Kostüme heran, nutzen traditionelle Schnitt und Sticktechniken. Oft wird das Fell eines Bucharaer Karakulschafes benutzt.

Teppichweberei
Die Teppichweberei entwickelt sich heute in drei Richtungen, nämlich Heimweberei, handgewebte Teppiche in staatlichen Betrieben, Teppichproduktion in Privatbetrieben. Die handgewebten Teppiche unterscheiden sich von den industriell produzierten durch ihre hohe Qualität und Farbigkeit. In Heimarbeit hergestellt werden hand- gewebte Teppiche vor allem im Ferghanatal, im Nurata-Vorgebirge, in den Gebieten Kaschkadarja und Syrdarja sowie in Karakalpakstan. Produktions- und Verkaufszentren sind Samarkand, Urgut, Kokand und Choresm. Die Teppichwebmeister fertigen in diesen Regionen alle Arten von Teppichen. Die Teppichweberei in Chiwa ist bekannt für ihre herrlichen Teppiche, die jede Museumssammlung bereichern können. Die Weberei weitet ihr Angebot unter anderem durch Teppichporträts aus, ein Genre, das im Orient bereits im frühen Mittelalter bekannt war. Auch Privatunternehmen leisten einen Beitrag zur Wiedergeburt der Teppichweberei. Die hier gefertigten Teppiche sind von exzellenter Qualität, genutzt werden Naturmaterialien wie Wolle, Baumwolle und Seide sowie Naturfarbstoffe. Die Teppichwebereien werden in der Umgebung solcher Dörfer aufgebaut, in denen die nötigen Rohstoffe vorhanden sind. Dank ihrer widmen sich heute wieder viele Dorfbewohnerinnen der Teppichherstellung. Die alten usbekischen und turkmenischen Teppiche dienen als Vorbilder. Die staatliche Assoziation „Usto" und das republikanische Produktionszentrum für Kunstgewerbe und angewandte Kunst „Nigoriston" führen breit angelegte Forschungs- und praktische Arbeiten durch, um die traditionellen Teppichmuster und Fertigungstechnologien wiederzubeleben. Eine wichtige Aufgabe, die heute vor den Teppichwebern steht, ist gerade die Wiederbelebung der althergebrachten Bildersprache, die Schaffung neuer Kompositionen und die Rückbesinnung auf die traditionellen Färbetechniken der Ausgangsmaterialien. Über lange Jahre wurden Anilinfarben zum Färben benutzt, was sich überaus negativ auf die ästhetische Qualität der Erzeugnisse aus- wirkte und sie in normale Haushaltsgegenstände verwandelte.

Seidenweberei
Die Wiederbelebung der Seidenweberei ist eng mit den Unternehmen „Margilankhan-Atlas" und „Yodgorlik" verbunden. Heute werden wieder traditionelle usbekische Seidenstoffe wie Shoh-Bekassam, Adras, Bachmal, Atlas und Khanatlas produziert. Man greift auf die althergebrachten Ornamente zurück und nutzt zum Färben Naturfarbstoffe. Um den Atlasstoffen ihren besonderen Glanz zu verleihen, werden die Stoffe poliert, das heißt mit Eiweiß behandelt und mit einem Holzhammer geschlagen. Seidenteppiche werden heute vor allem in Samarkand und Buchara gewebt. Gegründet wurde das afghanisch-usbekische Gemeinschaftsunter- nehmen „Afghan-Buchara-Samarkand". Alle Produktionsprozesse – das Abwickeln der Kokons, die Herstellung der Farben, das Färben der Seidenfäden und das Weben selbst – sind im Betrieb angesiedelt. Eingesetzt werden nur Naturfarben, die aus örtlichen Pflanzen gewonnen werden: aus der grünen Nussschale, der Granatapfelschale und Isparak (Spinat).
Die anderthalb Mal drei Meter großen Teppiche werden auf waagerechten und senkrechten Webstühlen gewebt. Die Dichte reicht von 600.000 bis 1,2 Millionen Knoten pro Quadratmeter, der Flor ist nicht länger als zwei Millimeter. Grund und Schussfaden sind aus Seide. Die Teppiche sind unglaublich dünn und reißfest. Die Qualität der Erzeugnisse ist hoch. Das wichtigste aber ist, dass man die Teppiche aufgrund der dekorativen Besonderheiten des Materials selbst sehr hochschätzt.

Lackmalerei
Die Lackmalerei war in Usbekistan ein schon in Vergessenheit geratenes Kunsthandwerk. Heute aber erfährt sie einen Aufschwung, wobei man die Techniken der Palech- und der orientalischen Miniaturmalerei benutzt. Mit Lackmalereien werden kleine Schmuckkästchen sowie Federkästchen für Füller und Bleistifte kunstvoll verziert. Gemalt wird mit Farben auf Basis von Naturfarbstoffen und Eiweiß.

Juwelierkunst
Die Juwelierkunst ist ein uraltes traditionelles Kunsthandwerk. Usbekische Schmuckkünstler waren über die Jahrhunderte berühmt für ihre einzigartigen Gold- und Silbererzeugnisse. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das usbekische Juwelierhandwerk in das System der sowjetischen Schmuckindustrie eingebunden, was eine Standardisierung und Vereinheitlichung der Schmuckwaren zur Folge hatte und zur Vereinfachung der traditionellen Formen sowie zur Aufgabe der besonderen Fertigungstechniken führte.
In den letzten zehn Jahren aber besinnt man sich in der Juwelierkunst wieder auf die althergebrachten Traditionen, werden die vergessenen Formen wiederbelebt, verarbeitet man wieder wertvolle Metalle, vor allem Silber. Man knüpft an alte Ideale von Schönheit an und setzt sie individuell schöpferisch um. So werden die Traditionen weiterentwickelt und bereichern den Schatz der Volkskultur.

LINK: USBEKISTAN-GALERIE

Quelle: Broschüre 25 Jahre Usbekistan/ Usbekistan-Online

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Usbekisches Sommerfest mit CTOUR

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Am 29. Juni feierte CTOUR, der Club der Tourismus-Journalisten Berlin, sein Sommer-Medientreff an sehr edlem Orte. In Berlin-Moabit stellte Seine Exzellenz der Botschafter Usbekistans, Herr Botschafter Nabijon Kasimov, das herrschaftliche Botschaftsgebäude mit dem großen Park zur Verfügung. Er sagte bei strahlendem Sonnenschein in seiner Begrüßungsrede: „Heute kann ich meinen Gästen in Berlin usbekisches Wetter präsentieren. Solche heißen Temperaturen sind in meinem Heimatland der Normalfall." Er wies auch darauf hin: „Unsere Geschichte ist mehr als 5.000 Jahre alt. Die Seidenstraße, die durch Usbekistan führt, gab der Entwicklung der Kultur und Wirtschaft der Region besondere Impulse." 

Hans-Peter Gaul, der Sprecher von CTOUR, betonte: „Wir bedanken uns sehr, dass CTOUR hier zu Gast sein darf. Es ist ja auch der Tourismus, der Brücken baut und der Völker verbindet." Er erklärte ferner: „Das Reiseland Usbekistan ist ein wirklich sehr beeindruckendes Land mit einer großen Geschichte. Städte wie Buchara, Samarkand, die Hauptstadt Taschkent und Chiva stehen für lebendige Geschichte. Mehr als 7.000 historische Objekte von kulturellem Wert sind in diesem zentralasiatischen Land an der Seidenstraße zu bewundern." 

Der Attache für Tourismus, Herr Golomuv, stellte in einem Vortrag die Sehenswürdigkeiten Usbekistans vor. Dazu zeigte man einen Film, der bereits im MDR lief und ebenfalls auf das sehr beeindruckende Urlaubsland Usbekistan hingewiesen hatte. Unter den geladenen Gästen traf man auch aus dem Berliner Abgeordnetenhaus den SPD-Politiker Robert Schaddach an. Der Parlamentarier aus dem Bezirk Treptow-Köpenick ist ebenfalls eng mit dem Tourismus verbunden. Er ist Vorstandsvorsitzender des Tourismusvereins Treptow-Köpenick von Berlin e. V. Der Abgeordnete sagte: „Gerne habe ich der Einladung Seiner Exzellenz Folge geleistet. Erstens: Berlin und Taschkent sind Partnerstädte. Zum zweiten: In Usbekistan werden die Menschen nachweislich sehr alt. In Treptow-Köpenick, meinem Heimatbezirk, leben die ältesten Einwohner Berlins. Das sind doch schöne und freundschaftliche Verbindungen." 

Den Sommermedientreff rundete man im Park der Botschaft mit Speisen und Getränken aus dem zentralasiatischen Land ab. Das usbekische Nationalgericht Plov, ein Reisgericht mit Lammfleisch, Brühe und Gemüse sowie Salat, fand bei den Gästen ganz besonderen Anklang. (Text/Fotos: Volkert Neef)

S. E. Herr Botschafter Nabijon Kasimov und Hans-Peter Gaul

​S. E. Herr Botschafter Nabijon Kasimov und Robert Schaddach, MdA (SPD)

Usbekischer Tourismus-Attache Herr Golomuv, Teltower Stadtblatt-Verlag Redakteur Uwe Venter, S.E. Herr Botschafter Nabijon Kasimov

Heinz Ruhnau, Redakteur des "Dresden Report" und der Usbekische Tourismus-Attache, Herr Golomuv  (re.)

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Kunst und Kultur – KUNSTHANDWERK in Usbekistan

Kunst_und_Kultur
Das Kunsthandwerk entwickelte sich in Usbekistan über die Jahrhunderte in einer besonderen Weise und hinterließ der Nachwelt originelle und einzigartige Erzeugnisse bekannter und unbekannter Meister, die durch ihren Reichtum, ihre Phantasie und ihre vollkommenen Formen vom reichen kulturellen Erbe zeugen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die kunsthandwerkliche Fertigung angesichts der veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse von der Industrieproduktion verdrängt. Heute aber schenkt man der Volkskunst wieder große Aufmerksamkeit.


Lesen Sie auch: Teil II
- Kunsthandwerk in Usbekistan


Dekorativ angewandte Kunst
Traditionell werden internationale Kunsthandwerksfestivals und -Messen unter der Schirmherrschaft des Staates und internationaler Organisationen durchgeführt. Selbstverständlich geben diese Ausstellungen und Messen Impulse für ein weiteres Wachstum der kunsthandwerklichen Produktion, fördern den Erfahrungsaustausch und den wirtschaftlichen Wettbewerb.

Empfohlener LINK: USBEKISTAN-GALERIE

Keramik
Die Töpferei zählt zu den über die Jahrhunderte gepflegten Kunsthandwerke in Zentralasien. Glasierte und unglasierte Keramikwaren der wichtigsten Keramikzentren wiesen örtliche Besonderheiten auf, die in der Originalität der Formen, der ornamentalen Verzierung und der Farbgebung zum Ausdruck kamen. Zu den traditionellen Zentren zählen Rischtan, Gishduwan, Samarkand, Urgut, Chiwa, Gurumsarai, Shahrisabz, Choresm und Taschkent.

Gerade in diesen alten Zentren werden heute die Keramikschulen und die Produktion wieder- aufgebaut. Das Angebot an Erzeugnissen – Geschirr, Schalen, tiefe Platten, Wasser- und Milchkrüge wurde erweitert, die Qualität verbessert. Mit staatlicher Unterstützung gelang es den Keramikmeistern, ihre Produktion gewinnbringend auszubauen und die Konkurrenzfähigkeit der Erzeugnisse zu steigern. Sie bemühen sich, die örtlichen Besonderheiten der Keramikschulen zu bewahren, fast vergessene Formen und Ornamente werden aufgegriffen, zugleich aber neue Ornamente und Motive zur Verzierung der Keramikerzeugnisse entwickelt. Die Meister der Samarkander Keramikschule halten an den dekorativen Traditionen der Keramikgestaltung fest, in dem sie Elemente wie Tiergestalten oder „Vogelkopf" wiederbeleben.
Die Meister in Rischtan beherrschen die althergebrachte Tradition der Formgebung – „Kusagar" – und der Bemalung „Nakkosh". Die Rischtaner Keramik zeichnete sich stets durch ihre zweifarbige Farbgebung aus. Wiederbelebt werden die Traditionen der berühmten Glasur aus pflanzlichen Farbstoffen, wenngleich heute für die Glasur fertige Alkaliprodukte genutzt werden. Keramikwaren aus Rischtan sind mit Blumenmotiven, Darstellungen des Kumgan, Tierdarstellungen und Elementen des Architekturdekors verziert. Heute werden auch wieder althergebrachte entenförmige Krüge für Mussala – den örtlichen Wein – kunstvoll geformt.
In Taschkent arbeitet der beachtenswerte Keramikkünstler Akbar Rachimow, Sohn des berühmten Keramikkünstlers und Forschers M. Rachimow. Seine Arbeiten sind vor allem in den Traditionen der Timuridenzeit (blauweiße Keramik) und der Samarkander Schule – Afrosiab-Keramik – gehalten. In seinen Werken finden die technologischen und künstlerischen Erfahrungen der Keramikmeister des Landes ihren Ausdruck.
Und noch ein Zweig der Keramikkunst wird heute wiederbelebt, nämlich die beinahe in Vergessenheit geratene Fertigung von Tonspielfiguren – Überbleibsel der ältesten religiösen Rituale, die früher für die Bucharaer und Samarkander Schule typisch war.

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Ziselierkunst
Die Messing- und Kupfererzeugnisse der modernen Meister der Ziselierkunst zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus. Besonders reizvoll sind die feinen und reich gestalteten Ornamente der geprägten Geschirre der Meister aus Buchara. Die meisten der heutigen Meister sind beim be- rühmten Volkskünstler S. Hamidow in die Lehre gegangen, der bereits in den 60er Jahren versuchte, die künstlerische Ziselierkunst wiederzubeleben. Heute arbeiten sie in der Werkstatt „Kandakor". Die Meister greifen auf die traditionellen Formen, Ornamente und Techniken zurück, versuchen sich aber auch an neuen Formen und Stilen. So werden heute beispielsweise Tabletts und Teller mit Darstellungen der be- rühmten Baudenkmäler der Stadt Buchara ge- schmückt. Vielerlei Arten von heute im Alltag nicht mehr genutzten Haushaltsgegenständen – wie beispielsweise das orientalische „Dastschu", ein Gefäß, in dem man sich bei Tisch die Hände wäscht, werden von den Ziselierkünstlern gefertigt. Dank der herrlichen Verzierungen und der Eleganz der Formen sind derlei Erzeugnisse wunderbare Mitbringsel.

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Holzschnitzerei
Die Volkskunstmeister des Zentrums für die Entwicklung des Kunsthandwerkes bei der „Oltin Meros" Stiftung in Kokand nutzen für ihre Arbeit das Holz von Platanen und Nussbäumen. Die für die im Orient typischen Erzeugnisse, darunter Schmuckkästchen, Koranständer und geschnitzte Hocker, sind mit floralen Motiven und reichen Ornamenten verziert.

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Goldstickerei
Das traditionelle Zentrum der Goldstickerei ist Buchara. Die Meister der Bucharaer Schule folgen bei der Fertigung ihrer herrlichen Produkte auch heute noch den besten Traditionen der Goldstickerei. Dieses Kunsthandwerk ist zunehmend heute wieder auch bei vielen jungen Menschen beliebt.

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Stickerei
Traditionelle Zentren der Stickerei sind Nurata, Buchara, Samarkand, Shahrisabz, Taschkent und Ferghana. Die im Kulturzentrum „Sebuniso" in Buchara gefertigten farbenprächtigen Susani werden oft ausgestellt. Auffällig ist, dass sich in den letzten Jahren viele junge Menschen gerade für die Susanistickerei interessieren. Wahrscheinlich ist dies kein Zufall. Denn die im Volk schlummernden kreativen Energien wurden auch durch das Gefühl geweckt, dass die praktische Umsetzung dieser Energien materiellen Gewinn bringen kann, was wiederum zum Aufschwung nicht nur für dieses Kunsthandwerk führte.

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Text: Broschüre 25 Jahre Usbekistan/ Usbekistan-Online, Fotos: G. Birkl

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Künstlerprofil: Sultan Ali Rakhmatov • Pop-Musik

SULTAN ALI RAKHMATOV  - In Usbekistan kennt ihn jedes Kind auf der Strasse und seine Musik ist weit über die Grenzen Usbekistans hinaus bekannt. Der aus Taschkent stammende Komponist und Pop-Musiker Sulton Ali ist der „André Rieu" des Orients…, so wird er begeisternd von seinen Fans genannt. Man kennt den berühmten Komponisten in ganz Zentralasien und im fernen Osten. Sultan Ali ist einer der berühmtesten künstlerischen Persönlichkeiten in Usbekistan, verfügt über ca. 1.200 Kompositionen. Seine musikalischen Vorlagen werden in Filmen und für andere Kunstwerke verwendet, so z.B. als musikalische Untermalung einer 3D mobile Show des Taschkenter Polytechnikums. Diese Präsentation gibt es in dieser Form nur dreimal auf der Welt, u.a.. im BMW Museum in München.

„Markantes Kennzeichen für seine Musik ist, die Herzen der Menschen in besonderer Weise anzusprechen“ 

Mit seiner Musik und weichen Sound weckt er verborgene Schätze in der Seele… Das Publikum jeden Alters liebt seine Melodien, weil seine Kompositionen die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und kulturellem Hintergrund ansprechen.

Sultanov Ali Rakhmatov wurde am 13. Januar 1970 in Taschkent geboren. Sein Vater stammt von Margilan, seine Mutter aus der berühmten Stadt an der Seidenstrasse, Samarkand. Bereits als er als Kind laufen lernte, interessierte er sich für Musik. Seine musikalische Ausbildung hatte er später durch einen Militär-musikalischen Korb erfahren. Sein erstes Musikinstrument war das klassische Fagott.

Später beschäftigte er sich mit Elektro-Piano, Synthesizern. Mit 14 Jahren veröffentlichte er seine erste Komposition. Seit diesem Zeitpunkt ist Sulton Ali öffentlich aufgetreten, hat gemerkt, was dem Publikum besonders gefällt. Sultanov Ali hat zwei Jahre das Musikkonservatorium in Taschkent besucht. Mit 17 Jahren gründete er seine eigene Band, mit dem Namen „USBEKISTAN".

Er beschäftigte sich schwerpunktmäßig instrumental. Obwohl er andere Schüler in Gesang ausgebildet habe, hat er selbst auf seinen Auftritten öffentlich nicht gesungen. 1995 wurde das 1. Album, das bekannte Werk – „Assalom Usbekistan" veröffentlicht, als ein großartiger Erfolg gefeiert. Seit diesem Zeitpunkt war er jeden Tag mit einem Beitrag im Fernsehen zu sehen. Großes professionelle Konzerte hatte er 2002 in Moskau und danach 2006 in Almaty, in Kasachstan.

Ein eigenes Orchester wurde 2006 unter dem Namen „Sulton Ali" gegründet. Der typische Orchestersound entsteht durch: 2 Keyboards als Hauptinstrumente, 1 Electro Akustik Gitarre, 1 Sax und Sopran, 1 Electro Percussion, 2 Natural Percussion solo, je 1 Bouzouki, 1 Mandolin-, 1 Indian-Trommel, 4 Karnay, Orchester-Streicher; Sänger, Insgesamt besteht das Orchester aus 35 Mitgliedern.

Der Registan Platz in Samarkand ist historisch, zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Seit 1997 wird traditionell alle zwei Jahre das internationale Musikfestival SHARQ TARONALARI (Melodie des Ostens) unter Vorsitz von UNESCO durchgeführt. 2017 feierte das Festival das 2o jährige Bestehen. An diesem Festival beteiligen sich mehr als 60 Länder. Deutschland ist auf diesem Festival ebenfalls vertreten.

Die Musik von Sulton Ali wird seit Beginn des 1. Festivals jedes Mal zur Eröffnung gespielt. Darauf ist der Künstler besonders stolz, es ist für ihn eine große Ehre und Anerkennung für seine musikalische Karriere.

Zum Auftritt auf dem Registan Platz wurde ein Video veröffentlicht, das auch im Internet auf YOUTUBE zu finden ist. Eine DVD ist ebenfalls erhältlich.

Derzeit hat der Künstler Anfragen aus Bulgarien, Israel und USA. Sein Ziel ist es u.a. eine Europatour zu organisieren.

Kontakt: • Facebook • Gerhard.Birkl (at) yahoo.de

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Destiniy 

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Happiness

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Feelings

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Beautiful Melody

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Symphony 2

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Mustaqillik navolari

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Gnadenerlass zum Fest Eid ul-Fitr - Feiertage in Usbekistan

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Tashkent, Usbekistan (UzDaily.com) - Der Präsident von Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, hat am 11. Juni eine Resolution "Zur Feier des Ramadan Hait" unterzeichnet, in deren Rahmen der 15.-17. Juni als Feiertage in Usbekistan angekündigt werden.

Das Dokument wurde unter Berücksichtigung der Rolle und Wichtigkeit von Eid ul-Fitr im geistlichen Leben Usbekistans angenommen, wobei national-geistige Werte bewahrt und hervorgehoben wurden.

Dem Dokument zufolge fällt der erste Tag des Eid ul-Fitr, der das Ende des Ramadan-Monats markiert, auf den 15. Juni. Um die Feiertage weithin zu etablieren, kündigte der usbekische Präsident die Zeit vom 15. bis 17. Juni als Feiertage in Usbekistan an.

Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoev hat am Vorabend von Eid al-Fitr Dutzende von Häftlingen begnadigt - ein Feiertag, der das Ende des muslimischen heiligen Monats Ramadan markiert, der später in dieser Woche gefeiert wird.

Laut dem Präsidialerlass vom 12. Juni werden 173 Insassen aus Gefängnissen entlassen - 71 davon auf Bewährung. Darüber hinaus werden 39 Insassen in ein milderes Sorgerecht überführt, während Haftstrafen für 14 Insassen reduziert werden.

Vierzig der begnadigten Sträflinge sind Personen älter als 60, 39 von ihnen sind Ausländer, und 37 sind Frauen, berichteten usbekische Staatsmedien.

Mirziyoevs Vorgänger, Islam Karimov, dessen Tod im September 2016 verkündet wurde, verzieh Sträflinge auf Eid al-Fitr nie. Die Begnadigung von Straftätern anlässlich des bevorstehenden Festtags durch den Präsidenten ist ein Novum in der usbekischen Geschichte, unterstreicht die Fortführung der Reformprozesse im Land.

Usbekistan hat die größte Bevölkerung - mehr als 30 Millionen Menschen - unter den fünf ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken mit tief verwurzeltem islamischen Erbe und Traditionen.

Quelle: UzDaily.com; Titelbild: G.Birkl 

Empfohlene LINKs: USBEKISTAN-GALERIE • Fest des Fastenbrechens

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Seine Exzellenz beim Fastenbrechen der CDU-Fraktion Berlin

Titel_Gruppenbild_SE_Nabijon_Kasimov
Die CDU-Fraktion Berlin lud am 12. Juni wieder zum traditionellen Fastenbrechen im für Muslime Heiligen Monat Ramadan ein. 

Einst hatte der CDU-Politiker Kurt Wansner, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, dieses Fastenbrechen ins Leben gerufen. In einem orientalischen Restaurant in Berlin-Moabit trafen sich geladene Gäste aus Politik, Religion, Gesellschaft, Diplomatie und Kultur. Unter den Gästen traf man u. a. Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, den CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner aus Spandau und Burkard Dregger, Mitglied des Abgeordnetenhauses, an. Der aus Reinickendorf stammende Christdemokrat hatte wenige Stunden zuvor das Amt des neuen Fraktionsvorsitzenden der CDU-Fraktion angetreten. Ebenfalls vor Ort war Cornelia Seibeld, die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses und Maik Penn. Der aus dem Bezirk Treptow-Köpenick stammende Politiker gehört dem Preußischen Landtag an.

Zu den Gästen zählte auch Seine Exzellenz, der Botschafter der Republik Usbekistan, Herr Nabijon Kasimov. Er sagte: „Seit Ende November 2017 habe ich die Ehre, mein Land in Deutschland vertreten zu dürfen. Das hier ist mein erster Besuch eines Fastenbrechens, zu dem mich Herr Abgeordneter Wansner freundlicherweise eingeladen hat. Dass ich hier und heute auch noch Frau Staatsministerin Prof. Grütters und die CDU-Generalsekretärin Frau Kramp-Karrenbauer sowie Herrn Abgeordneten Wegner treffen durfte, rundet diesen schönen Abend ab."

Die vom Botschafter erwähnte CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer war beim Fastenbrechen die Festrednerin. Sie sagte u. a.: „Gemeinsam eine Mahlzeit zu teilen, das hat in allen Religionen der Welt eine ganz besondere Bedeutung. Das gemeinsame Fastenbrechen hat eine hohe Symbolkraft. Natürlich sind wir alle unterschiedlich. Ein Ziel vereint uns aber: Wir wollen friedlich miteinander leben."

Burkard Dregger erklärte, das „gemeinsame Fastenbrechen baut auch Brücken. Diese Brücken haben wir gemeinsam gebaut und wir alle betreten sie auch."
Kurt Wansner betonte: „In Berlin-Kreuzberg bin ich zu Hause. Da, wo auch die Welt zu Hause ist. Es gibt wohl keine Nation auf der Welt, die nicht mit mindestens einem Einwohner in Berlin vertreten ist. In Berlin, speziell in Kreuzberg, trifft sich die Welt." Eines ist für ihn auch vollkommen klar: „Zum nächsten Fastenbrechen im Jahre 2019 treffen wir uns alle wieder!"

(Text/Fotos: VTN)

Titelbild:​ v.L. Kai Wegner, MdB; Seine Exzellenz Botschafter Herr Nabijon Kasimov; Kurt Wansner, MdA

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer; Foto: VTN

CDU-Fraktionsvorsitzender Burkard Dregger; Foto: VTN

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Naturkatastrophe – Usbekistan leistet humanitäre Hilfe für Afghanistan

Am 5. Juni wurde auf Beschluss des Präsidenten Shavkat Mirziyoyev von Usbekistan als humanitäre Hilfe 3.000 Tonnen Getreide nach Afghanistan geliefert.

Die Hilfslieferungen nach Afghanistan sollen den Leidtragenden aus den Folgen der langen Trockenheit und Dürre in den letzten Monaten helfen. Die Güterzuglieferung erfolgte von der usbekischen Bahnstation „Shurchi", die in der Surxondaryo Region liegt, nach Hairatan in Afghanistan.

Bereits Ende des letzten Jahres 2017 und Anfang 2018 wurde eine längere Trockenperiode beobachtet, von der zwei Drittel des Gebiets von Afghanistan betroffen sind. Dies führte zu einem erheblichen Rückgang der Getreideernte. Nach Prognosen werden ca. 2,3 Millionen Menschen in Afghanistan von dieser Naturkatastrophe betroffen sein.

Präsident der Islamischen Republik Afghanistan Ashraf Ghani teilte mit, dass 16 von 34 Provinzen des Landes unter der Dürre leiden und rief die internationale Gemeinschaft auf humanitäre Hilfe zu leisten. Nach seiner Aussage sind viele Reservoirs des Landes erschöpft. Von der Katastrophe ist hauptsächlich der Norden von Afghanistan betroffen.

Usbekistan reagierte als einer der ersten Staaten auf den Appell und unterstützt den Nachbarstaat.

Bereits im Januar 2018 hatte Afghanistan durch den Präsidenten der Republik Usbekistan eine Spende von 25 Bussen, drei Traktoren und Anhänger erhalten. Mit usbekischer Unterstützung wurden in Afghanistan Brücken gebaut, Hochspannungsleitungen, Glasfaserkabel und Wasserversorgungsnetze verlegt. Die Unterstützung und Arbeiten werden weitergeführt.

Die Delegation von Usbekistan wurde vom Gouverneur der Provinz Balkh begrüsst.

In der Stadt Hairatan fand ein Treffen unter Beteiligung des Sondervertreters des Präsidenten der Republik Usbekistan für Afghanistan Fragen, Ismatulla Irgashev, sowie des Leiters der Konsularabteilung von Usbekistan in Mazari-Sharif, Mirodila Abdurazzakov, dem Außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Islamischen Republik Afghanistan in Usbekistan Sayyid Shakhoiddin Temuri und Mitgliedern der Regierungen beider Länder statt. 

Es wurde festgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in den letzten Jahren auf eine neue Ebene der humanitären Hilfe für Afghanistan durch Usbekistan gestiegen ist, als Beweis für eine starke Freundschaft. Die Hilfelieferungen von Usbekistan nach Afghanistan seien eine Bestätigung für eine feste Freundschaft. Es fand ein Meinungsaustausch über die Stärkung der Beziehungen einer guten Nachbarschaft statt.

Von Usbekistan wurden neben 3.000 Tonnen Getreide auch Kinderkleidung nach Afghanistan geschickt.

Quelle: Uza; aus dem russischen übersetzt – G. Birkl, Fotos: UzA

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Visionen für die Zentralasienstrategie

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Bis 2019 möchte die EU eine neue Strategie für Zentralasien vorlegen. Dazu organisierte der EU-Sonderbeauftragte für Zentralasien eine Konferenz in Almaty. Der Tenor: Mehr Kooperation zwischen der EU und Zentralasien ist wünschenswert, kann aber nur auf Augenhöhe funktionieren.

Wie kann Sicherheit und Stabilität in Zentralasien gewährleistet werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 25. und 26. April Forscher, internationale Organisationen, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft auf einer Konferenz in Almaty. Zu der Konferenz hatte der Sonderbeauftragte der Europäischen Union für Zentralasien, Peter Burian, geladen. Schließlich will die EU bis 2019 eine neue Zentralasienstrategie vorlegen.

Durch politischen Willen ist vieles möglich
Während der Diskussionen wurde deutlich, dass soziale, ökonomische und (sicherheits-)politische Fragestellungen miteinander verflochten sind und ein Zusammenspiel dieser Bereiche erfordert. Die Teilnehmenden zeigten, wie sie sich die EU dabei als konstruktive Partnerin vorstellen. „Der Staat wird heute herausgefordert", erklärte Nargis Kassenova, Direktorin des Zentrums für Zentralasienstudien an der KIMEP Universität. Durch eine verstärkte Einbeziehung der Zivilgesellschaft könne dieser soziale, digitale und politische Herausforderungen besser auffangen, was langfristig zu mehr Stabilität führe. Hierbei könne die EU mit ihrer Erfahrung in den Bereichen Bürgerrechte, gleicher Zugang zu Bildung und Gesundheit sowie ihrer Analysekapazitäten eine wertvolle Partnerin für die zentralasiatischen Staaten sein.

Eine funktionierende Marktwirtschaft sei nur auf Grundlage von Rechtsstaatlichkeit und "good governance" erfolgreich, unterstrich Marton Krasznai vom Zentrum für Zentralasiatische Forschung der Corvinus Universität in Ungarn. Die Region könne von der Expertise der EU bei der Umsetzung profitieren, um langfristig international konkurrenzfähig zu sein. Geopolitisch seien die EU und die zentralasiatischen Länder außerdem voneinander abhängig. Eine weitere Herausforderung in Zentralasien ist zudem die Kooperation unter den zentralasiatischen Ländern. Rashid Gabdulhakov von der Erasmus-Universität Rotterdam unterstrich die Wichtigkeit der regionalen Vernetzung. Sowohl beim Abbau von Staatsgrenzen als auch bei der mobilen Konnektivität könne die EU Vorbild sein. Die aktuellen Entwicklungen in Usbekistan zeigen, dass durch politischen Willen vieles möglich ist.

Lesen Sie auch: Neue EU-Zentralasienstrategie soll bis 2019 kommen

Gesellschaftliche Transformationen
Max Georg Meier von der Hanns-Seidel-Stiftung wies darauf hin, dass die Lebensrealität der Bevölkerung berücksichtigt werden müsse. Religion und Familie bilden zunehmend den Referenzrahmen für die Menschen. Kassenova sieht diesen Trend jedoch eher als Reaktion auf ein ideologisches Vakuum und forderte „eine ehrliche Diskussion über Säkularisierung". Für Elaine Conkievich von UN Women in Kasachstan ist der Rückzug von Frauen in die Familie ein „Bewältigungsmechanismus" für die Verdrängung aus dem gesellschaftlichen Leben, vor allem in Turkmenistan und Tadschikistan. Wichtig sei es daher, Frauen durch entsprechende Förderung den Zugang zu Führungspositionen zu ermöglichen. Positiv sei, dass beispielsweise in Kasachstan ein Diskurs sowohl über die Rolle von Frauen als auch von Männern in der Familie begonnen habe.


Beseitigung des „Mangels an Wissen"
Für die konstruktive Erneuerung der Zentralasienstrategie sei mehr wissenschaftliche Forschung und Wissen über die Region unabdingbar, betonte Vladimir Paramanov von der Internet Project and Central Eurasia Analytical Group in Usbekistan. Der „Mangel an Wissen" über die Region müsse durch mehr interdisziplinare Forschung beseitigt werden. Diesem schloss sich Catherine Pujol vom Französischen Forschungsinstitut in Zentralasien in Bischkek an. Durch von der EU finanzierte Mikroprojekte könne man dieses Manko vergleichsweise schnell beheben.

Insgesamt machten die Teilnehmenden der Konferenz deutlich, dass eine Partnerschaft mit der EU gewünscht ist. Betont wurde jedoch, dass dies nur als gleichwertiger Partner auf Augenhöhe funktionieren kann.

Quelle DAZ; Sabine Hoscislawski; Foto: EU-Delegation; Experten diskutieren im Hotel Kasachstan über eine zukünftige Strategie der EU in Zentralasien


Empfohlener LINK: Cooperation between Uzbekistan and the EU: Vision to the Future





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SkyPower und die usbekische Regierung geben die Unterzeichnung eines weichenstellenden Solarstromkaufvertrags über 1000 MW bekannt

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Washington und Toronto (ots/PRNewswire) - Erstes Solarstromprojekt und größte ausländische Direktinvestition in der Geschichte Usbekistan

SkyPower, Weltmarktführer in den Bereichen Nachhaltigkeit und gewerbliche Solarproduktion, meldete eine ausländische Direktinvestition in Usbekistan von geschätzten 1,3 Milliarden Dollar zur Schaffung von Kapazitäten über 1000 MW für die Erzeugung solarer Energie über das gesamte Land verteilt. Das Projekt leitet die umfangreichste ausländische Investition in der Geschichte Usbekistans ein. Usbekistan und SkyPower unterzeichneten außerdem das erste Power Purchase Agreement (PPA) in der Historie des Landes, durch welches die Regierung Energie von internationalen sowie privaten Unternehmen erwerben wird. Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyyoyev unterzeichnete eine Verordnung, die die uneingeschränkte Unterstützung der Regierung sowie staatliche Garantien für das Projekt schriftlich festlegt. SkyPower wird als erster unabhängiger Energieproduzent in die Geschichte Usbekistans eingehen und eng mit dem staatlichen Versorgungsunternehmen Uzbekenergo kooperieren. Darüber hinaus stellt das Projekt die erste öffentlich-private Partnerschaft zwischen Usbekistan und einem ausschließlich nordamerikanischen Unternehmen dar.

François-Philippe Champagne, Minister für internationalen Handel der kanadischen Regierung, bemerkte: "Für unsere Regierung steht die Förderung des kanadischen Cleantech-Sektors, die Unterstützung erneuerbarer Energien und des Exports von vor Ort entwickelter Ideen und Lösungen, die der Welt von Nutzen sind, an erster Stelle. Es freut mich zu sehen, dass Branchenführer wie SkyPower Global uns bei der Verwirklichung dieses Ziels helfen. Die historische Partnerschaft zwischen UzbekEnergo und der usbekischen Regierung wird Wachstum in der Region unterstützen und kanadische Expertise in diesem rasch größer werdenden Sektor etablieren. Ich kann das SkyPower-Team nur empfehlen, da es in großen Dimensionen denkt!"

Kerry Adler, Chief Executive Officer von SkyPower, fügte hinzu: "Weltweit leben immer noch eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu Energiedienstleistungen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Solarenergie zu den Menschen zu bringen, deren Bedarf am größten ist. Es handelt sich hier um eine historische Partnerschaft, von der sowohl die usbekische Regierung als auch SkyPower profitieren werden. Es ist uns eine Freude, Uzbekistans erste Solarstromanlage zu errichten zu dürfen. Präsident Mirziyoyevs zukunftsweisende Vision für Usbekistan, der Einsatz der stellvertretenden Ministerpräsidenten, die Führungskräfte der Agentur für nationales Projektmanagement (National Project Management Office) haben in Übereinstimmung mit Uzbekenergos Firmenleitung dieses Projekt sehr vorangetrieben. Usbekistan ist ein Land, das ausländischen Investoren enorme Möglichkeiten bietet, was unter anderem auf Präsident Mirziyoyevs Vision für Wachstum und Expansion zurückzuführen ist."

Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev ist bereits zuvor für seine progressive Förderung des Wirtschaftswachstums der Nation gelobt worden. Das SkyPower-Projekt ist das erste Projekt zur Erzeugung von Solarenergie, das je in Usbekistan durchgeführt wurde. Das Projekt wird mit geschätzten 2,9 Milliarden Dollar zu Uzbekistans Bruttoinlandsprodukt beitragen und mehrere tausend Arbeitsplätze schaffen. Somit wird Usbekistan letztendlich zu 10 Prozent seiner gesamten erneuerbaren Erzeugungskapazitäten verholfen, wodurch das Land seinen Verpflichtungen für das Pariser Klimaabkommen von 2030 nachkommen kann und die Einwohner Usbekistans gleichzeitig mit Energie versorgt werden.

SkyPower Global: Daten und Fakten
www.skypower.com

Mit Wurzeln, die bereits über 15 Jahre zurückreichen, verfügt SkyPowers globales Team über eine weitreichende Erfolgsbilanz von mehr als 1000 Jahren an gemeinsam gesammelter Erfahrung im Energiebereich sowie über Kompetenzen bezüglich der Handhabung großangelegter Infrastrukturprojekte.

Das erfahrene und versierte SkyPower-Team errichtete, montierte und erarbeitete ein extensives Pipelinesystem von über 25 GW weltweit. Die geplante Errichtung einiger dieser Anlagen in Nahost, Afrika und Südasien innerhalb der nächsten fünf Jahre wurde kürzlich in bilateralen Vereinbarungen und anderweitigen Auftragsvergaben bekanntgegeben.

Die über 30 Power Purchase Agreements (PPA) von SkyPower für solare Großanlagen und Abkommen zu verschiedenen Entwicklungsstadien, Konstruktionszeitpunkten und Arbeitsphasen repräsentieren weltweit langfristige erneuerbare Energieumsätze im Wert von mehreren Milliarden Dollar für führende Versorgungsunternehmen. Weitere Informationen finden Sie unter www.skypower.com.

Pressekontakt:
Kontakte SkyPower: Shamini Selvaratnam, shaminis(at)skypower.com, (202) 660-8499; Maria Vorobieva, mariav(at)skypower.com, (647) 965-7187;  Für Anfragen in russischer Sprache: Eva Kazanskaia, evaepicurean(at)icloud.com, (971) 50 580 0842

Original-Content von: SkyPower, übermittelt durch news aktuell, Titelbild: SkyPower

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9. Mai - Tag des Gedenkens und der Verehrung

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Der 9. Mai wird in Usbekistan als „Tag des Gedenkens und der Ehre", landesweit als ein Volksfeiertag begangen. Der Tag ist eine Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs, der auch für Usbekistan unsägliches Leid brachte. Der Zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945 und stellt den bislang größten militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit dar. Schätzungen zu Folge gab es ca. 60-70 Millionen Opfer. 

Entgegen üblichen Feierlichkeiten in östlichen Staaten, in denen der 9. Mai als Tag des Sieges gegen den Faschismus gefeiert wird, feiert man in Usbekistan – den Tag der Befreiung, Tag des Gedenkens, den Tag des Friedens – stellvertretend für alle Völker. Der 1. Präsident der Republik Usbekistan, Islam Karimov hatte wiederholt erklärt, „die Sowjetunion hat sinnlos das Leben tausender Usbeken geopfert, das Land leide bis heute unter dem Verlust. Ihrer soll an diesem Tag gedacht werden".

Junge und ältere Menschen, in allen Städten und Dörfern, in jeder Familie wird der 9. Mai, als ein Tag des Gedenkens und der Verehrung gefeiert.

Generell hat die Verehrung, die Achtung und der Respekt vor der älteren Generation einen besonders hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Zudem wird die ältere Generation, die einen würdigen Beitrag zur Sicherung des Friedens und der Entwicklung des Landes leistete, besonders beachtet und geschätzt. Der Tag des Gedenkens und der Verehrung verkörpert edle Grundsätze, ist Ausdruck humaner, gesellschaftlicher Wertvorstellungen in Usbekistan.

Auf Erlass des 1. Präsidenten des Landes, Islam Karimov werden bis heute Auszeichnungen an Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs vergeben. Der 9. Mai wird als Festtag, zur Beendigung des großen Krieges, als ein Friedensfest der Völker begangen. An diesem Tag werden Veteranen geehrt, es ist ein Gedenktag für die vielen Opfer des Zweiten Weltkriegs, Beendigung des Leids der Nationen. Gemäß diesem Erlass werden den überlebenden Kriegsteilnehmern Geldprämien und Geschenke feierlich überreicht.

Zum Festtag versammeln sich auf dem Gedenkplatz in Taschkent und Samarkand Kriegs- und Arbeitsveteranen, Senatoren und Abgeordnete, Mitglieder des Parlaments, Militärpersonen, Vertreter der Öffentlichkeit.

Traditionell legt der Präsident einen Blumenkranz an Fuße des Monuments „Trauernde Mutter" nieder, im Gedenken an die Opfer, Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.

Obwohl seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine lange Zeit vergangen ist, hat niemand diesen Krieg und seine Folgen vergessen. Das Datum bleibt in der Geschichte als ein unvergesslicher Tag. Unter tausenden von Menschen aus verschiedenen Nationalitäten, die im Kampf gegen den Faschismus teilnahmen, waren auch viele Usbeken. Viele von ihnen kamen vom Krieg nicht zurück.

Zum Beginn des Krieges betrug die Bevölkerung Usbekistans ca. 6,5 Millionen Menschen. 1,5 Millionen nahmen am Staatsverband der UdSSR am Krieg teil. Mehr als 500 tausend von ihnen starben auf Kriegsfeldern, viele kamen als Behinderte nach Hause zurück, und viele wurden vermisst, zudem gab es unzählige zivile Opfer.

Diese nüchternen Zahlen machen deutlich, was dieser Sieg für die usbekische Bevölkerung gekostet hat, wieviel Leid durch den Krieg auch in den 13 anderen sowjetischen Teilrepubliken verursacht wurde.

Aber es gab auch Menschlichkeit, Mitgefühl, Herzensgüte und Barmherzigkeit, wo man sie nicht erwartet hätte. Diese Eigenschaften zählen auch heute noch zu den edelsten Wertvorstellungen des usbekischen Volkes. Wer einmal das Land besucht hat, kann diese Tugenden in Form einer unvergleichlichen Gastfreundschaft überall finden und erleben.
Usbekische Landsleute nahmen während der Kriegszeit rund eine Million evakuierter Kinder, Frauen, ältere Menschen aus anderen Nationen auf, darunter auch von den Kriegswirren vertriebene Deutsche. Sie teilten mit ihnen ihr Brot und Haus, zeigten ihre Humanität, ohne Vorbehalte und Bedingungen für Glaubenseinstellung, kultureller Herkunft – Menschlichkeit.

„Du bist nicht Waise", ... du bist bei uns sicher!"    

Der in Usbekistan bekannte Regisseur Dschasur Ißchakow hat zusammen mit seiner Frau Mastura und seinem Sohn Sardor einen Film über die während des zweiten Weltkriegs nach Usbekistan evakuierten Kinder gedreht. Über 300.000 Kinder strandeten damals in Taschkent. Viele davon hatten ihre Eltern bereits verloren.

„Eine Demonstration bester menschlicher Eigenschaften, Großzügigkeit und Edelmut“

Stellvertretend für viele usbekische Familien in dieser Zeit ist die Familie des berühmten Schmieds Schaachmed Schamachmudow und seine Geschichte. Er und seine Frau Barkchi Arkamowa nahmen trotz eigener, schwieriger Lebensumstände fremde Kinder, Waisen auf und retteten die Kinder vor dem sicheren Tot. Dafür wird er bis heute als nationaler Held verehrt. Seit dieser Zeit ist die Hauptstadt Taschkent auch als Stadt der Freundschaft bekannt geworden.

Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren wurde der 9. Mai in Usbekistan zum Tag des Gedenkens und der Verehrung. Zum Gedenken an diese Ereignisse wurde das Denkmal der trauernden Mutter aufgestellt. Das Monument „Trauernde Mutter" wird an diesem Tag festlich mit Blumen geschmückt.

Zur Tradition gehört an diesem Tag die Besichtigung der Gedenkplätze, Besuch des Monuments der „trauernden Mutter" und Gedenkstätten der Opfer des Zweiten Weltkriegs. Diese Plätze werden als Orte der Verehrung betrachtet, geben dem Leben einen tieferen Sinn und Inhalt. Die Gedenkplätze sind an diesem Tag voll mit Menschen, im Gedenken an Landsleute, die ihr Leben für den Frieden und die Freiheit Usbekistans opferten. Vertreter von Ministerien und Behörden, öffentlicher Organisationen legen Blumenkränze ans Denkmal nieder.

Die Erinnerung an die Geschichte ist ein Gedenken, die Verehrung guter Taten aber auch eine Aufgabe, Herausforderung Konsequenzen aus der Vergangenheit zu ziehen.
Usbekistan hat aus den leidvollen Erfahrungen der Vergangenheit gelernt, setzt seit der Unabhängigkeit, Gründung der Republik Usbekistans politisch auf eine Nichtpaktgebundenheit, Zugehörigkeit zu keinem Militärblock, Nicht Stationierung von Militärbasen anderer Staaten auf dem Territorium des Landes und hat auch keinen Einsatz von Militärpersonal außerhalb Usbekistans.

Der amtierende Staatspräsident Shavkat Mirziyoyev folgt in diesem Punkt dem Kurs seines Vorgängers, orientiert sich an einer friedlichen, kooperativen Zusammenarbeit zu den zentralasiatischen Staaten, ist an einer Intensivierung der Beziehungen zu den Nachbarstaaten interessiert und verfolgt konsequent einen Kurs der Reformierung Usbekistans.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion werden aus ehemaligen Nachbarn, wieder enge, freundschaftliche Verbindungen geschmiedet. Die Diplomatie setzt auf ein verständnisvolles und kooperatives Miteinander, basierend auf einem gemeinsamen kulturellen Verständnis.

Beitrag/Titelbild: G. Birkl, Monument „Weinende Mutter"

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„stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!“ (Amerikanischer Schriftsteller und Poet Carl Sandburg, 1878-1967)

»Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende« John F. Kennedy

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Empfohlene LINKS: 

Erinnerung an den Mut und das Heldentum

• Die „Kinder des Krieges" erzählen
• Der Schmied Schaachmed Schamachmudow (Video, RU)
• Historische Aufnahmen, Zeitzeugen, Berichte (Video, RU)

„Trauernde Mutter“ – Denkmals statt Militärparade am Tag des Sieges

Sowjetische Kriegsgefangenerlager des Zweiten Weltkriegs – (u.a. in Zentralasien/ Lager 386 Taschkent)

Liste Kriege (20. Jahrhundert)Liste Kriege (21. Jahrhundert) • Militärgeschichte 20. JahrhundertMilitärgeschiche 21. Jahrhundert • Liste der Kriege und Schlachten im 20./21. Jahrhundert • Nichts Neues unter der Sonne ? - Kriege des 21. Jahrhunderts

Schlachtfelder der Zukunft • Krieg und Politik im 21. Jahrhundert • Ursachen von Konflikten und Kriegen im 21. Jahrhundert


Empfohlene Literatur:

Einmal Usbekistan und zurück: 50 Monate in russischer Kriegsgefangenschaft 1945 bis 1949
   Verlag: Uwe Krebs, ISBN: 978-3932030437
Kriege im 21. Jahrhundert, Neue Herausforderungen der Friedensbewegung; Rudolf Bauer,
   Verlag Sonnenberg, ISBN: 978-3933264770
Kriege des 21. Jahrhunderts. Die Welt vor neuen Bedrohungen; Ignacio Ramenet,
   Verlag: Rotpunktverlag, Zürich, ISBN: 978-3858692474
Der Zweite Weltkrieg; Winston S. Churchill,
   Verlag Fischer, ISBN: 978-3596161133
Der Zweite Weltkrieg; H. P. Willmott, Robin Cross, Charles Messenger,
   Verlag: Dorling Kindersley; ISBN: 978-3831019748
Der Zweite Weltkrieg - Eine Chronik in Bildern, David Boyle, 
   Dörfler Verlag; ISBN: 978-3956661204
1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte…, Gerd Schultze-Rhonhof, 
   Lau Verlag & Handel KG, ISBN: 978-3957681706
Der 2. Weltkrieg: Dargestellt mit über 500 Fotos, Karten und Schlachtplänen, Donald Sommerville,
   Verlag: Neuer Kaiser, ISBN: 978-3846820025
Der Zweite Weltkrieg: 1937-1945, Marco Sigg,
   marix Verlag, ISBN: 978-3865399946
Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Zentrum für Militärgeschichte,
   Deutsche Verlags-Anstalt DVA, ISBN: 978-3421019356
Pocket Guide to Germany - Handbuch für amerikanische Soldaten in Deutschland 1944, Sven Felix Kellerhoff,
   Verlag RIVA; ISBN: 978-3868837018




Goldene Gedenktafeln in Samarkand für die Opfer des 2. Weltkriegs; Foto: G. Birkl

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Erste Insulin-Produktionstätte in Zentralasien – in Usbekistan – eröffnet

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In der Region Andijan, im Ort Hortum, wurde eine Produktionsstätte für die Herstellung von Insulin in Betrieb genommen. Die Kapazität des Werks beträgt 10 Millionen Flakons Insulin pro Jahr.

Das Unternehmen "Zamin Bio Health" GmbH im Bezirk Andijan, erbaute den Betrieb unter finanzieller Unterstützung der privaten Aktien-Bank „Trastbank".
Das Werk, das sich auf einer 15 ha großen Fläche befindet, ist derzeit die einzige Produktionsstätte in Zentralasien. Das Unternehmen hat sich ausschliesslich auf die Produktion des Arzneimittels Insulin spezialisiert, das zur Behandlung von Diabetes benutzt wird.

Bisher wurde Insulin nach Usbekistan nur eingeführt. Durch die Insulin-Produktion in Usbekistan kann der Import des Arzneimittels reduziert werden und der Verkaufspreis gesenkt werden.
Im Werk, dessen Gesamtwert über 28 Milliarden Sum beträgt, werden Technologien und Anlagen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, China und Indien eingesetzt. Die Produktion des qualitativen Insulins erfolgt nach internationalen Anforderungen und Qualitätsstandards.

Für die Produktionsstätte wurden 100 Arbeitsplätze geschaffen. Mehr als 20 der Beschäftigten sind junge Absolventen aus den Berufskollegs.  Bei der Eröffnungsveranstaltung hielt der Bürgermeister des Gebiets Andijan Sh. Abdurakhmanov eine Ansprache.
Quelle/Foto: UzA, Usbekistan

Empfohlene LINKS:
• Insulin
• Diabetes mellitus
• Deutsche Diabetes Hilfe
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Die Neue Seidenstrasse - 9800 Kilometer in zwei Wochen - Güterzug aus China in Wien eingetroffen

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Die Strecke klingt gewaltig, die Fahrzeit ewig - und doch lohnt sich der Warenaustausch auf der Schiene zwischen Europa und China. Dank Kooperationen soll sich die Fahrzeit zudem weiter verringern. Echte Konkurrenz zum Transport auf dem Seeweg.
Die Fahrzeit soll sich laut Verkehrsminister Norbert Hofer dank eines Vertrags mit dem Transitland Russland in Zukunft auf zehn Tage verringern. Nun führte die Route durch China, Kasachstan, Russland, Ukraine, Slowakei bis nach Österreich. An der ukrainisch-slowakischen Grenze wurde laut Bahn von Breit- auf Normalspur gewechselt.
Die RCG ist als Güterverkehrssparte der ÖBB nach der Deutschen Bahn Nummer zwei im Schienen-Frachtverkehr in Europa. Sie betreibt bisher drei Verbindungen zwischen Asien und Europa.  Der in der 14-Millionen-Metropole Chengdu gestartete Zug mit 44 Containern brachte unter anderem elektronische Bauteile, LED-Lampen und Schlafsäcke nach Österreich. Insgesamt war der Zug 600 meter lang.

Der Transport von Gütern auf dieser Strecke auf dem Seeweg dauert ÖBB-Angaben zufolge vier Wochen länger. Die RCG setzt rund 2,2 Milliarden Euro jährlich um und hat 8700 Mitarbeiter. Im Gegensatz zu anderen Bahnunternehmen baut die ÖBB ihren Frachtbereich aus und bedient auch die Strecke China-Deutschland.

Quelle: n-tv.de , jwu/dpa, Titelbild n-tv.de

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Transport Corridor Europe-Caucasus-Asia (TRACECA)
One Belt, One Road
Protest gegen Neue Seidenstraße - USA fordern Aktionsplan gegen China-Projekt
Neue Seidenstraße - die Supermacht China bahnt sich den Weg


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USBEKISTAN-ONLINE bietet erweiterten Service

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USBEKISTAN-ONLINE ist das Portal für Deutsch/Usbekische Interessen zur Förderung der bilateralen Beziehungen und des Dialogs auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, multikultureller Ebene.

Zu den bisherigen Errungenschaften gehören:

USBEKISTAN-ONLINE - Internetportal,
gegründet 12/2014, Spezialisiert auf Zentralasien/ Usbekistan…mit über 150.000 Hits!

UNESCO WELTKULTURERBE - USBEKISTAN-GALERIE,
Kultur, Tradition, Sehenswürdigkeiten, Leben… bereits über 400.000 Zugriffe, 135 thematisierte, repräsentative Alben!

KOMPENDIUM-USBEKISTAN – 3. Ausgabe
… umfassende Datenbank mit mehr als 2.000 Eintragungen, Literatur, CD/DVDs, Links und mehr!.

Zur Förderung eines engeren Austausches von Informationen und zur Festigung der freundschaftlichen Beziehungen beider Nationen wurde ein weiteres Projekt initiiert.

NEU USBEKISTAN-ONLINE – WEBSERVICE. In einem umfassenden Webkatalog sind u.a. Unternehmen, Partner, Dienstleistung aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Tourismus, Ausbildung und berufliche Qualifikation aufgeführt. Der Katalog ist von A-Z thematisch strukturiert, der Inhalt wird laufend erweitert.

Das Register umfasst aktuell folgende Einträge/Stichwörter
• Amt • Ausbildung • Ausstellung • Bank, Finanzdienstleister • Behörde • Beratung • Berufliche Qualifikation • Bibliothek • Botschaften • Bücher/ Literatur • Busreisen • Dienstleistungen • Finanzservice • Fluggesellschaften • Forschung • Gesundheit • Hochschule • Institut • Klima • Konsulate • Landwirtschaft • Messen • Ministerium • Organisation • Presse/ TV • Recht • Reisebüros • Schule • Sonstige • Sprachkurse • Stiftung • Stipendium • Transport und Verkehr • Übersetzungen • Universität • Veranstaltungen • Verein • Wetter • Zoll

Interessenten finden einfach und schnell einen Zugriff zu Kontakten u.a. zu Botschaften und Konsulate, Presseagenturen, Reiseanbieter, Stipendien, Landesinformationen sowie Hinweise für Zollbestimmungen und viele weitere wertvolle Informationen aus erster Hand.

Das Serviceangebot WEBSERVICE schliesst eine Lücke im „Informationsdschungel" – bietet konzentriert einen praxisgerechten Informationspool zu Partnern in Usbekistan/ Deutschland an.

Am WEBSERVICE können Usbekische und Deutsche Unternehmen, Interessenten teilnehmen, die eine wirtschaftliche, kulturelle Partnerschaft für Deutschland bzw. Usbekistan bieten, bzw. suchen.

Der NEUE WEBSERVICE ist erreichbar unter der Internetadresse: https://usbekistan-online.de/de/webkatalog.html

Ergänzungen, Wünsche, Anregungen sind immer herzlich willkommen!

Portal USBEKISTAN-ONLINE - Menu: Webservice

Webservice - Übersicht: Info und Businessverzeichnis

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Reformen beflügeln den Aufschwung

Ost-Ausschuss
Geschäftsklima-Umfrage Kasachstan und Usbekistan/ Mehr als drei Viertel der Unternehmen optimistisch für 2018

Die jüngsten Reformen in Usbekistan und Kasachstan beflügeln die Wirtschaft in den beiden zentralasiatischen Republiken. Das stärkt die Geschäftserwartungen. Gleichzeitig wächst der Konkurrenzdruck durch chinesische Anbieter. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien (AHK Zentralasien). An der Umfrage haben sich 41 deutsche Unternehmen (rund zehn Prozent der in Kasachstan und Usbekistan aktiven deutschen Unternehmen) beteiligt, die in beiden Ländern rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigen und über 830 Millionen Euro umsetzen.

„Kasachstan steht als wichtigster Markt in Zentralasien traditionell im Fokus deutscher Unternehmen, gleichzeitig ist das Interesse an einem Einstieg auf den usbekischen Markt sprunghaft angestiegen", kommentierte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses Michael Harms die Ergebnisse der Umfrage. „Usbekistan reformiert sich derzeit mit hohem Tempo, was von den deutschen Unternehmen einhellig positiv gesehen wird. Hier öffnet sich gerade ein chancenreicher Markt mit über 30 Millionen Einwohnern", so Harms weiter.

„2017 liefen die Geschäfte für die deutschen Firmen in Kasachstan und Usbekistan bereits besser als im Vorjahr", sagte der designierte Delegierte der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien Robert Breitner. „2018 wird es nach Einschätzung der Unternehmen weiter bergauf gehen. 54 Prozent rechnen damit, dass sich die kasachische Wirtschaft positiv entwickelt. Für Usbekistan sind es sogar 84 Prozent der Befragten".

2017 hatte sich der Handel zwischen Deutschland und der Region spürbar intensiviert: Das bilaterale Handelsvolumen mit Kasachstan kletterte um 23 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro, der Handel mit Usbekistan wuchs um 32,5 Prozent auf 600 Millionen Euro.

Seit dem Wechsel im usbekischen Präsidentenamt im Herbst 2016 weht der Wind des Wandels in Usbekistan. So wurden Maßnahmen gegen die überbordende Bürokratie und Korruption ergriffen, das strikte Devisenregime liberalisiert und ein Ombudsmann für die Wirtschaft eingeführt, nicht zuletzt um ausländische Investitionen anzuziehen. Das zuvor auf Isolation bedachte Land erleichterte zudem den regionalen Handel, wodurch insbesondere Kasachstan als größter Nachbarstaat profitieren kann.

Diese neuen Impulse in Zentralasien wirken mittlerweile auch positiv bei der Konjunktur: Bei den deutschen Unternehmen bewerten 68 Prozent ihre eigene Geschäftslage in Kasachstan mit gut oder sogar sehr gut, in Usbekistan sind es 66 Prozent. 23 Prozent in Kasachstan und 20 Prozent der Befragten in Usbekistan nennen ihre Lage befriedigend. Lediglich neun Prozent in Kasachstan und 14 Prozent in Usbekistan sprechen von einer schlechten oder sehr schlechten Geschäftslage.

Reformen fortsetzen

Unter den Risikofaktoren rangiert für über 50 Prozent der Unternehmen in Kasachstan das Thema Inflation bzw. Wechselkursrisiken an erster Stelle. An zweiter Stelle wird der bürokratische Aufwand genannt, gefolgt vom Thema Korruption. In Usbekistan liegen der bürokratische Aufwand und das Thema Inflation/Wechselkursrisiken gemeinsam an erster Stelle, gefolgt von den Themen Korruption, Ausschreibungsverfahren und Lokalisierungsanforderungen.

„50 Prozent der deutschen Unternehmen beklagen den hohen bürokratischen Aufwand in Kasachstan und Usbekistan", sagte Breitner. „Aber auch die Korruption betrachten die deutschen Unternehmen weiterhin mit Sorge". „Eine höhere Transparenz durch die Digitalisierung der Verwaltung kann hier die Weichen in die richtige Richtung stellen", so Breitner.

Chinesische Konkurrenz wird stärker

Eine große und steigende Herausforderung für deutsche Unternehmen in Kasachstan und Usbekistan stellt die Konkurrenz durch chinesische Staatsunternehmen dar. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmen in Kasachstan und 16 Prozent in Usbekistan spüren keinen Wettbewerbsdruck aus China.

„Chinesische Staatsunternehmen agieren zunehmend selbstbewusst auf den zentralasiatischen Märkten, angetrieben durch die Seidenstraßen-Initiative der chinesischen Regierung", sagte der Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms. „Weder die europäische Politik, noch die Unternehmen haben hierauf bislang eine adäquate Antwort gefunden. Deutschland und Europa dürfen sich nicht abhängen lassen."

Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen sehen in der chinesischen Belt&Road-Initiative in erster Linie eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Partner oder zumindest die Chance für eine engere Zusammenarbeit in der Region. Über 70 Prozent der Unternehmen haben hingegen die Sorge, dass vor allem China von der Umsetzung profitieren wird und mit der Initiative seinen politischen Einfluss auf Zentralasien erweitern will.

Der designierte Delegierte der deutschen Wirtschaft für Zentralasien Breitner regt deshalb einen intensiven Austausch über das chinesische Projekt in der Region an. „Nur eine konsequente Transparenz bei den Ausschreibungen sowie eine aktive Rolle der beteiligten Länder werden zu einer Win-Win-Situation für alle Seiten führen", so Breitner.

Bedeutung der Eurasischen Wirtschaftsunion nimmt zu

Im Geschäftsalltag nimmt auch in Zentralasien die Bedeutung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU), der neben Russland, Armenien und Belarus auch die zentralasiatischen Länder Kasachstan und Kirgisistan angehören, deutlich zu: Für knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen hat Kasachstan von seiner Mitgliedschaft in der EAWU profitiert. Entsprechend positiv sehen die Unternehmen eine mögliche Mitgliedschaft Usbekistans in der EAWU. Nur sieben Prozent der Befragten sprechen sich dagegen aus, 42 Prozent erwarten hingegen deutliche Vorteile für Usbekistan.

Deutsche Unternehmen sehen vor allem in der Land- und Ernährungswirtschaft, in der Bauindustrie sowie im Rohstoffsektor die größten Chancen in Kasachstan und Usbekistan. „Die Tendenz in den beiden Ländern geht Richtung Wertschöpfung vor Ort", kommentiert der designierte Delegierte der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien Breitner. Dadurch würden sich gerade für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau gute Chancen ergeben.

Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms richtete den Fokus zudem auf Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Logistik und Digitalisierung. „Gerade in Kasachstan haben diese Branchen eine hohe Priorität in der staatlichen Entwicklungsstrategie", so Harms. „Die eindrucksvolle Weltausstellung EXPO-2017 in Astana hat hier für zusätzliche Impulse gesorgt".

Vor dem Hintergrund zahlreicher Initiativen zur Digitalisierung der Wirtschaft wurden die Unternehmen in der Umfrage auch um einen Vergleich des Digitalisierungsstands in Deutschland, Kasachstan und Usbekistan gebeten. Dabei schneidet Deutschland mit einer durchschnittlichen Gesamtnote von 2,7 etwas besser ab als Kasachstan (3,5) und Usbekistan (4,5). In allen drei Ländern sehen die Unternehmen aber noch großen Nachholbedarf.

Hintergrundinformationen zur Umfrage

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien haben im Februar 2018 erstmals eine gemeinsame Umfrage zum Geschäftsklima in Kasachstan und Usbekistan unter deutschen Unternehmen im Zentralasien-Geschäft durchgeführt. Schwerpunkte der Umfrage waren die unternehmerischen Rahmenbedingungen vor Ort, die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen und deren Erwartungen an die zukünftige Konjunktur- und Geschäftsentwicklung, aber auch die möglichen Auswirkungen der chinesischen Belt&Road-Initiative auf die Region und die Erfahrungen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion. Zudem wurden die Einschätzungen der Unternehmen zum Umsetzungsstand der Digitalisierung abgefragt.

Insgesamt haben sich 41 Unternehmen an der Umfrage beteiligt. Diese repräsentieren ein breites Branchenspektrum: Mit knapp 16 Prozent stammen die meisten aus der Land- und Ernährungswirtschaft, gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau (zehn Prozent), Bau und Bauwirtschaft (sieben Prozent), der Chemischen Industrie und dem Finanzsektor (jeweils sechs Prozent). Die befragten Unternehmen haben zusammen rund 5.000 Beschäftigte in Kasachstan und Usbekistan. Mit diesen setzten die Unternehmen im Jahr 2017 über 830 Millionen Euro um, davon 590 Millionen in Kasachstan und 240 Millionen in Usbekistan.

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